Eine Ankündigung, die einem großen Boxkampf alle Ehre machen würde. Weit gefehlt.
Wer kann sich nicht dran erinnern? Kaiman „Sammy“ war im Sommer 1994 in aller Munde. Dem Besitzer war das Reptil bei einem Ausflug an den Baggersee in der Nähe von Dormagen ausgebüxt. Die Jagd, auf den damals 80 Zentimeter langen Kaiman mit den bernsteinfarbenen Augen, hielt die Nation in Atem. Tagelang war das Badegewässer gesperrt.
Als „frech und gefährlich“ beschreibt man den Kaiman heute. Denn er ist nach fast 30 Jahren mehr als doppelt so groß und wäre in einem Baggersee inzwischen wohl eine ernsthafte Gefahr für Badende.
Wie geht es „Sammy“? Heute ist er auf der „Alligator-Actionfilm-Farm“ im ostfriesischen Darkmoor zu Hause. In seinem Gehege ist er derzeit allerdings nicht: „Sammy“ soll an einem unbekannten Ort für Nachwuchs sorgen.
Die damals gemachten Erfahrungen will man sich heute am Rursee zu Nutze machen. Der Wasserverband Eifel-Ruhr überlegt nun, einen jungen Kaiman aus dem letzten Gelege von „Sammy“ zur Bekämpfung des Welsbestandes einzusetzen.
Ähnlich wie damals bei dem berüchtigten Wels „Kuno“. Augenzeugenberichten nach hat der 1,80 Meter große und 35 kg schwere Wels namens „Kuno“in Mönchengladbach einen Dackel attackiert. Auch gibt es nachweisbare Bisse bei Menschen.
Welse können sehr alt werden und erreichen eine Länge von bis zu drei Metern und ein Gewicht von bis zu 80 kg.
Junge Kaimane sind allem Unbekannten gegenüber sehr scheu. Nur bei Fischen kennen sie keine Freundschaft. Der Lauerjäger kann stundenlang unter Wasser bleiben. Um diese Fähigkeiten auszuleben, fährt der Kaiman seinen Organismus bis fast gegen null. Der Herzschlag zum Beispiel wird auf eins je fünf Minuten gesenkt. Er ist eine Gefahr für Fische, die sich um die 30 Meter unter der Wasseroberfläche aufhalten. Genau die richtige Wassertiefe für eine erfolgreiche Jagd auf einen Wels. Diese Jagd auf die im Rursee ansässigen großen Welse kann bald beginnen.
Ob der Nachwuchs von „Sammy“ ein erfolgreicher Jäger sein wird, bleibt ungewiss. „Ein Versuch ist es wert“, so die Meinung der Verantwortlichen beim Wasserverband.
Eine Gefahr für die Wassersportler am Rursee ist weitestgehend auszuschließen. Der Kaiman bekommt einen Chip eingesetzt und kann jederzeit geortet und gefangen werden. Begleitet wird der „Versuch“ von Mitarbeiter*innen des Nationalparks. Sie ermitteln in regelmäßigen Abständen den Wuchs und damit die Gefährlichkeit des Kaimans.
Wir werden den Kampf Kaiman vs. Wels weiterverfolgen.
Wir sollten den beiden Kontrahenten, ähnlich wie bei „Sammy“ und „Kuno“ einen Namen geben. Wer also geeignete Vorschläge hat, kann uns diese gerne mitteilen.