2 Gedanken zu „Wasserspeicherkraftwerk tot

  1. Bemerkenswert…:

    In seiner offiziellen Presseerklärung zum Rückzug der Trianel-Partner vom Projekt PSW Rur am 21.6. 2013 erklärte Dr. Hakes (Projektleiter TWD) u.a.:
    “Die Partner sehen aufgrund des fehlenden politischen Rückhalts für das wichtige Zukunftsprojekt keine Basis für weitere Investitionen am Rursee.“
    Und weiter:„Der Rursee ist nicht nur der beste und wirtschaftlichste Talsperren-Standort für ein Wasserspeicherkraftwerk in Nordrhein-Westfalen, er bleibt es auch, unabhängig von unserer Entscheidung.“
    Damit versucht Trianel, die Ursachen für den Rückzug seiner Stadtwerkepartner zu verschleiern und der Politik in die Schuhe zu schieben. Geflissentlich „übersehen“ wird dabei, dass Trianel – laut eigenem Projekt-Bericht – ein Pumpspeicherwerk nie in einer touristisch genutzten Region eröffnen wollte.
    Der Standort Rursee war auf der ursprünglichen Auswahl-Liste der möglichen Pumpspeicherstandorte in Deutschland demzufolge zunächst auch nicht enthalten. Der Standort kam angeblich auf Intervention eines Projektpartners zusätzlich auf die Liste.
    Vertiefende Analysen des Standorts PSW-Rur haben dann bei Trianel im Dezember 2012 zu der Aussage geführt, dass dieser Standort der wirtschaftlich Schlechteste der drei möglichen und anvisierten Standorte (Rursee, Nethe, Schmalwasser) ist, und folglich nach der durch den Regionalrat durchgeführten Umwidmung definitiv ausscheidet. Damit sei der Weg für einen möglichen Verkauf an einen anderen Interessenten frei.
    Das wurde zwar dann, nach Bekanntwerden, von Trianel bestritten, stand aber als Aussage weiterhin im Raum.
    Dass sich der Regionalrat – bei einem verantwortlichen Umgang mit dem Trianel-Projekt – nun nicht mehr vorbehaltlos für eine Zustimmung zu einer Umwidmung des Baugeländes bekennen wollte, ist mehr als verständlich.
    Die vom Regionalrat in Folge an Trianel gestellten Fragen wurden vom Energiekonzern nicht ausreichend beantwortet. Auch damit signalisierte Trianel sein Desinteresse an einer weiteren Entwicklung des Pumpspeicherprojekts Rursee.
    Neben der Tatsache, dass im Falle des Rursees, als stark touristisch genutztes Gewässer, die Installierung eines Pumpspeicherwerks auf erhebliche Schwierigkeiten und Kosten gestoßen wäre, dürfte auch die Überlegung, dass alle neuen Kraftwerksprojekte des Stadtwerkekonzerns mit hohen Defiziten kämpfen und, statt erhoffter Gewinne, den beteiligten Stadtwerken und ihren Kunden siebenstellige Verluste einbringen, eine nicht unerhebliche Rolle gespielt haben, die Notbremse zu ziehen. Noch ein verlustreiches Investment in ein, in der Energiewende fragwürdig gewordenes Milliardenprojekt wollten die internationalen Stadtwerkepartner der Trianel nicht riskieren.
    Die Landtagsfraktionen von Rot/Grün hatten mit ihrem Antrag vom 20.6. 2013 auf Beschleunigung des Pumpspeicherausbaues in NRW noch einmal den Druck auf die Stadtwerkepartner erhöht. Wäre es doch damit immer schwerer geworden, das Projekt gegen den wachsenden politischen Druck aus Düsseldorf „leise“ zu beenden.
    Die Stadtwerkepartner mussten also handeln. Die „mangelnde politische Unterstützung“ als Grund für den Ausstieg anzugeben, ist vor diesem Hintergrund als reine Alibi-Argumentation einzustufen.
    Waren doch die Signale der anderen Pumpspeicherbetreiber in Deutschland, ihre Neubauprojekte ruhen zu lassen, allzu deutlich: Die Energiewende macht neue Pumpspeicherprojekte durch den Wegfall der bisherigen Pumpspeichernutzung als Atom- und Kohlestrom-Veredler unrentabel. Die EE-Strom Nutzung in Form von Regelleistung stellt schon die vorhandenen deutschen Pumpspeicher vor Auslastungsprobleme. Die Amortisation, Abschreibung und Auslastung eines oder mehrerer zusätzlichen Pumpspeicher ist vor diesem Hintergrund nicht gewährleistet.
    Der Zubau von regelbaren, neuen Kraftwerken lässt auch die Zukunft von Pumpspeichern in der Energiewende wenig rosig erscheinen. Hier hatte Trianel auf großzügige Finanzierzungshilfen der Landesregierung gehofft. Dazu gibt es aber bisher noch keine verbindliche Zusage aus Düsseldorf. Dass Trianel und seine Stadtwerke das Milliardenprojekt Rur aus eigener Kraft hätten stemmen können, darf bezweifelt werden.
    Findet sich doch heute die Meldung vom Ausstieg der Stadtwerke Bochum (Größter Trianel Anteilseigner und beteiligt am Windpark Borkum II) aus dem Milliardenprojekt Borkum II in den Nachrichten.
    Auch darin sieht Rettet den Rursee einen Beleg für die wahren Hintergründe der Beendigung des Projektes PSW Rur: Die wirtschaftliche Rentabilität ist nicht gewährleistet, die Kosten ihrer Investitionen in fragwürdige Kraftwerksprojekte wachsen den Stadtwerkepartnern von Trianel über den Kopf. Eine weitere Belastung der Kunden und Kommunen ist nicht zu verantworten.

  2. „Grünen-Fraktionschef Reiner Priggen versuchte erst gar nicht, seinen Frust über die Entscheidung von Trianel zu verbergen: „Eine 700-Millionen-Euro-Investition ist vom Tisch. Das ist absolut enttäuschend.“ Schuld am Rückzieher vom Trialnel ist aus Sicht Priggens fehlender Mut bei der CDU. „Die sind einer nach dem anderen eingeknickt.“ “

    Blödsinn.

    Trianel SELBER wollte sich (u.a. wegen fehlender wirtschaftl. Perspektive etc.)
    daraus „zurückziehen“.

    Gespannt kann man sein,
    ob sie es an …anderer Stelle realisieren, da glaub ich noch nicht dran.
    ___________________

    Mein Kommentar vom April 2013:

    So und so bleibt „TRIANEL“ etliche Antworten schuldig,
    u.a. die WICHTIGSTE:

    Will das Konsortium nach der Reginalrats-Entscheidung überhaupt:
    WEITERMACHEN?????
    Und: SELBST????

    Oder wer….anders,
    weil Trianel pleite ist, etliche Tochtfirmen insolvent sind, – und sie
    eben WEGEN der Energiewende (Tag/Nachtstromproduktion) ihrem eigenen
    Projekt selbst nicht mehr trauen,
    es unrentabel (wirtschaftlich!) geworden ist?!!!
    GENAU das stand IN dem sogen. „Internen Bericht“ von Trianel
    (höchstselbst VON Trianel geäußert!!!) drin!
    Dass das Konsortium TRIANEL sich selber: vorenthält,
    ob es weitermacht.

    Und man kann sowas auch „investigativen Journalismus“ zuGUNSTEN der Bevölkerung nennen ( Stichwort: Watergate-Affaire) wenn ein „interner Bericht“
    solch delikaten Inhalts Gott-sei-Dank: —–> VORHER bekannt wird!

    BEVOR im RR das Raumordnungsverfahren beginnt, riesige Waldfläche in Industrieland umgewidmet werden etc. ( also auch mittels anderer Projekte und Firmen zweckentfremdet werden können!) ,
    – und es stellt sich heraus, dass Trianel SELBST garkein:
    Interesse mehr daran hat!
    Das ist schlicht Vortäuschung falscher Tatsachen.
    Auf dessen Basis der RR dann entschieden h ä t t e,
    wäre es nicht vorher bekannt geworden!

    So und so,
    EGAL ob man pro oder kontra PSW ist,
    ist das von Trianel absolut UNSAUBER und zudem:
    unglaubwürdig!

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