Die GSR – Gemeinschaft der Sportvereine Rursee e.V – hat sich mit einer neuen Stellungnahme zum Planungsprozess und den mittlerweile vorliegenden Erkenntnissen zum Wasserspeicherkraftwerk Rursee (TWR) zu Wort gemeldet. Grundlage dieser neuerlichen Stellungnahme sind ein mehrstündiges Gespräch mit den Verantwortlichen beim Vorhabenträger Trianel sowie die Analyse der mittlerweile veröffentlichen Fachbeiträge, die unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten Fragen im Zusammenhang mit dem Wasserspeicherkraftwerk klären sollen (veröffentlicht unter http://www.trianel-rur.de/de/wasserkraftwerk/planungsprozess/fachbeitraege.html).
Die GSR begrüßt zuerst einmal den offenen Dialog zwischen allen Beteiligten sowie die Vorgabe des Wasserverbandes Eifel-Rur, die Zeit der Wasserabsenkung des Rursee auf 240 mNN nur maximal für die Zeit von Frühjahr bis Herbst eines Jahres hinzunehmen und damit den Ausfall des Wassersports beim Bau des TWR auf maximal eine Saison zu beschränken.
Sodann bemängelt die GSR, dass die vorliegenden Fachgutachten einerseits große Auswirkungen auf den Wassersport signalisieren, andererseits wichtige wassersportliche Belange völlig ausblenden bzw. sie unvollkommen bis falsch berücksichtigen.
So wird die Strömung nach den bisherigen Planungen an der Wasseroberfläche je nach Wasserstand zwischen 0,22 m/sec und 0,11 m/sec betragen. Das sei weder für die Sicherheit bei der wassersportlichen Nutzung allgemein noch für eine Vielzahl von Aktivitäten – von der Jüngsten- und Jugendausbildung bis hin zu nationalen Sportwettkämpfen – hinnehmbar. Gefordert wird daher, das Ein- und Auslassbauwerk im Schilsbachtal so zu gestalten, dass die Strömung deutlich gesenkt wird, oder das Ein- und Auslassbauwerk an einer anderen Stelle zu positionieren – etwa im Bereich des Ausgangs der Düse an der Tonne 6 -, oder das Schilsbachtal oder ein anderes Tal als eigenes Unterbecken zu gestalten, so dass keinerlei Strömung im Rursee mehr entstehen kann.
Weiter wird bemängelt, dass bei den untersuchten Bauwerken im Bereich des Rursee die speziellen Anlagen der Vereine für die Wasserung der Boote überhaupt nicht thematisiert sind und gesonderte Fachbeiträge für die Slipanlagen gefordert.
Letztlich wird kritisiert, dass im Fachbeitrag „Touristik“ Segler und Angler lediglich in Hotel- und Pensionsübernachtungen umgerechnet werden und dies der der wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und sportpolitischen Bedeutung des Wassersports für die Rursee-Gemeinden auch nicht annähernd gerecht wird.